St.Georg

Statistik

St.Georg ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte mit 10.245 Einwohnern (2005) und einer Fläche von ca. 1,8 km2.
Angrenzende Stadtteile sind: Altstadt, Rotherbaum, Hohenfelde, Borgfelde, Hammerbrook und Klostertor.

Geschichte

Der Stadtteil St.Georg verdankt seinen Namen indirekt dem Rittersmann St.Georg, Schutzpatron der Kreuzritter, der besonders in Deutschland als Schützer und Helfer der Aussatzkranken verehrt wurde. Etwa um das Jahr 1200 herum wurde vor den Toren Hamburgs das nach ihm benannte St.Georgs-Hospital für Leprakranke errichtet, von dem sich wiederum der Name des Stadtteils St.Georg ableitet. Urkunden zur Gründung des Hospitals existieren nicht. Es wird jedoch angenommen, dass Graf Adolf III. es nach seiner Rückkehr aus dem Morgenland, aus dem auch die Lepra eingeschleppt wurde, erbauen ließ, um die Leprakranken zu isolieren.
Im weiteren verlauf seiner Geschichte entwickelte sich St.Georg zu einem Ort für Unliebsames. So entledigten sich die Hamburger ihres Unrats auf dem dortigen  Gassenkummerplatz (Müllhalde), errichteten ca. 1554 den Hamburger Galgen in St.Georg und legten hier 1564 einen Pestfriedhof an.

Zum Ende des 17.Jh. wandelte sich das Bild St.Georgs allmählich, als innerhalb der Stadtmauern Hamburgs nicht mehr genug Platz für Gärten zur Verfügung stand. Hamburgs Pfeffersäcke wichen damals auf St.Georg aus und ließen sich dort Sommerhäuser und Lustgärten bauen. Ein Zeugnis dessen ist das Fachwerkhaus in der Langen Reihe 61.

1747 wurde in St. Georg die Heilige Dreieinigkeitskirche erbaut, Heilige Dreieinigkeitskircheum Ersatz zu schaffen für die 1457 errichtete Siechenkirche des Hospitals zu St.Georg.
In der Franzosenzeit litt St.Georg besonders. Zum Einen wurden Teile St.Georgs 1813 für ein freies Schussfeld eingeebnet und zum Anderen war hier ein Großteil der französischen Truppen stationiert, die die Wohnhäuser nachhaltig ruinierten. Zu dieser Zeit entstand in St.Georg auch ein französischer Soldatenfriedhof westlich der Kirchenallee.

1814 zerstörten die Franzosen den Krankenhof vor dem Millerntor, so dass sich die Krankenversorgung in Hamburg dramatisch verschlechterte. Der Senat wurde forciert Abhilfe zu schaffen und beauftragte Carl Ludwig Wimmel mit dem Bau des Allgemeinen Krankenhauses St.Georg, das zwischen 1821-23 erbaut wurde.
1830 wird St.Georg Vorstadt. In der zweiten Hälfte des 19.Jh. entsteht der Hansaplatz und das darum liegende Etagenhausviertel.1906  wird der Hauptbahnhof , 1909 das Atlantic und 1910 der Reichshof fertig gestellt. In der Nähe siedeln sich zunehmend Lokale und Unterhaltungsbetriebe an. In dieser Zeit begann die Prostitution festen Fuß in St.Georg zu fassen.

St.Georg heute

St.Georg ist ein Stadtteil mit Gegensätzen. Der Westen des Stadtteils lockt mit der Alster und attraktivem Wohnraum, in dem sich meist nur Wohlsituierte einquartieren können. Dafür steht auch das Hotel Atlantic, das heute Dauer-Wohnstätte von Udo Lindenberg ist.
Mittelpunkt St.Georgs ist die Lange Reihe. Hier schmücken noch Fachwerkhäuser und schmucke Altbauten das Straßenbild. Darunter auch die Lange Reihe 21, das Geburtshaus von Hans Albers. Die Läden mit ihrem bunten Sortiment heben sich deutlich von den endlosen Konsum-Tempeln in der Innenstadt ab und laden zum Entdecken ein. Abends bietet die Lange Reihe  Bars für jeden Geschmack. Auch die Schwulenszene hat hier ihren festen Platz gefunden.
Krasser Gegensatz ist der Steindamm, der sich im Norden St.Georgs im Wandel befindet. Hier wächst z.Zt. ein Bürogebäude nach dem anderen aus dem Boden. Nur ein paarSteindamm Meter weiter versprühen verlassene Bürogebäude Seelenverkäufer-Charme. Zum Hauptbahnhof hin wandelt sich das Straßenbild durch die Erotik- und Multikulti-Geschäfte.
Im Südosten drängeln sich tagsüber oft an die Hundert Drogensüchtige vor dem "Drob Inn", denen mit Methadon und Heroin über die Runden geholfen wird.

Sehenswürdigkeiten / Viewpoints

Außenalster
Hansaplatz
Hauptbahnhof
Heerlein Stift in der Koppel
Heilige Dreieinigkeitskirche beim Spadenteich
Kirchenallee (Deutsches Schauspielhaus)
Lange Reihe
Museum für Kunst und Geschichte

Weblinks

Bürgerverein St.Georg
Geschichtswerkstatt St.Georg
Hansaplatz
St.Georg.Info

Letzte Änderung:  09.2006
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