Bezirk Harburg
Harburg ist einer von sieben Bezirken in Hamburg mit ca.202526 Einwohnern
und einer Gesamtfläche von
160,5 qm (2007).
Der Bezirk Harburg umfasst die Stadtteile Altenwerder,
Cranz,
Eißendorf, Francop, Gut Moor, Hausbruch, Harburg, Heimfeld, Langenbek, Marmstorf, Moorburg, Neugraben-Fischbek, Neuenfelde, Neuland, Rönneburg, Sinstorf, Wilstorf.
Der bis dahin zum Bezirk Harburg gehörende Stadtteil Wilhelmsburg wurde im
Rahmen des Gesetzes über die
räumliche Gliederung der Freien und Hansestadt Hamburg dem Bezirk
Hamburg-Mitte zugeordnet.
Stadtteil Harburg
Harburg ist ein Stadtteil im Bezirk Harburg mit
ca. 21.370 Einwohnern (2007) und einer Fläche von ca. 4,0 km2.
Harburg grenzt an: Heimfeld,
Wilhelmsburg, Neuland, Gut Moor, Wilstorf, Eißendorf.
Funde aus der Umgebung lassen den Rückschluss zu, dass in Harburg bereits
in der Jungsteinzeit Menschen gesiedelt haben. Namensgeber für Harburg war
die "Horeburg" (Sumpfburg/ Hore=Sumpf/Moor) die spätestens zum Ende des
10.Jh. an dem Standort des heutigen Harburger Schlosses errichtet wurde. Die
zwischen 1133-37 urkundlich erwähnte Burg wurde vermutlich von dem Grafen
von Stade als Grenzfestung errichtet. Die Festung im Süderelbegebiet war
über einen Verbindungsdamm zur Geest verbunden, an dessen Ende langsam eine
Siedlung entstand.
1257 in den Besitz der Welfen übergangen, erhält die Siedlung 1288 das Recht
einer freien Gemeinde und 1297 Stadtrecht. Diese Siedlung, die sich entlang
der heutigen Harburger Schlossstraße erstreckte, archäologisch
wiederzuentdecken stellt sich heute als schwierig dar.
Zwischen 1527-1642 ist Harburg Sitz einer welfischen Nebenlinie und erfährt
in dieser Zeit wirtschaftlichen Aufschwung. Mit Beginn der Herrschaft zieht
auch die Reformation in Harburg ein. 1528 gründet Herzog Otto I. die bis
heute bestehende Harburger Schützengilde (Veranstalter des jährlich
stattfindenden Harburger Vogelschießens), die heute
eine der ältesten Schützenvereine Deutschlands ist.
Als 1642 das Amt Harburg an die Celler Hauptlinie der Welfen zurückfällt,
hatte sich die spätmittelalterliche Burg über etwa 100 Jahre zu einem
befestigten Renaissanceschloss entwickelt.
Seit 1705 gehört die Stadt zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (später
Königreich Hannover).
1757 wird Harburg im Siebenjährigen Krieg durch das französische Militär
eingenommen. Kurz darauf reorganisieren sich die hannoverschen Truppen und
nehmen die Festung unter schweren Beschuss. Am 31.Dezember des selben Jahres kapitulieren die
französischen Truppen.
1803-05 erneute Besetzung Harburgs durch französische Truppen und
1806 Besetzung Harburgs durch preußische Truppen.
Ab 1814 gehört Harburg nach den Befreiungskriegen wieder zum Königreich
Hannover.
Das Gesicht Harburgs ändert sich mit der Industrialisierung, gerade mit dem Bau der ersten Eisenbahn (1847) nach Hannover und dem Binnenhafen 1845-49 (rund um das Harburger Schloss), rapide. Schwerpunkt war vor allem die Verarbeitung von Kautschuk und Herstellung von Pflanzenöl.
Durch die Eingemeindung von Heimfeld und Wilstorf im Jahre 1888 in den Stadtkreis erfährt Harburg eine räumliche Ausdehnung. 1893 folgen Teile von Neuland, 1906 das Dorf Lauenbruch (für das Seehafenbecken abgerissen) und 1910 Eißendorf. In dieser Zeit entsteht auch das Phönixviertel als Arbeiterquartier.
1892 Fertigstellung des Harburger Rathauses (Neubau)
1894 entsteht das Harburger Theater
1897 bau des Harburger Hauptbahnhof
1899 durchgehende Straßenverbindung nach Hamburg über die Harburger
Elbbrücke
1927 Zusammenschluss der Stadtkreise Harburg und
Wilhelmsburg zur Großstadt
"Harburg-Wilhelmsburg"
Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wird die Stadt 1937, und einige Orte
des umliegenden Landkreises Harburg 1938, Teil von Hamburg, wodurch Harburg
seine Selbständigkeit verliert.
Bis dahin zum Bezirk Harburg gehörend, wird im März 2008 der Stadtteil
Wilhelmsburg dem Bezirk
Hamburg-Mitte zugeordnet (s.
"Gesetz über die räumliche Gliederung der Freien und Hansestadt Hamburg").
Harburg, das ist heute wie eine Stadt in einer Stadt, ähnlich wie
Bergedorf. Dass sich Harburg eher als Nebenzentrum von Hamburg
entwickelt, mag den einen oder anderen Harburger wurmen, und die Parole
Harburg wieder in die städtische Selbständigkeit zu führen verklingt nie
ganz.
Vielleicht liegt das auch daran, dass die Stadtentwicklung Harburgs und
Wilhelmsburg zu lange vernachlässigt
wurde. Doch längst sieht Harburg in die Zukunft. Dass gründerzeitliche Phönixviertel,
welches sich in der Nachkriegszeit zu einem sozialen Brennpunkt
entwickelt, wird 2005 zum Sanierungsgebiet erklärt. Auf der Schlossinsel
und im Kaufhauskanal sollen rund 400 neue Wohnungen entstehen und im Hafen
könnte der Hausbootbewohner Gunter Gabriel neue Nachbarn bekommen.
Hier im Hafen hat Harburg ohnehin bewiesen, welch Entwicklungspotenzial
dieser Stadtteil hat. Mit dem "Channel" entstand hier noch vor der Hamburger
Hafencity ein Geschäftsviertel im Hafen, in der alte
architektonische Elemente mit zeitgemäßer Baukultur zu einem kontrastreichen
Ganzen vereint wurde.
Für Weltruf sorgt die hier angesiedelte Technische Universität Hamburg-Harburg die sich auch um die Weiterentwicklung Harburgs Gedanken macht.
Den Stadtkern Harburgs wiederzubeleben ist eine weitere anspruchsvolle Aufgabe. Der Prestigebau Phönixcenter hat den Einzelhandel in Harburgs Zentrum zugesetzt, zeigt aber trotzdem nur das übliche Angebot. Hauptverkehrsstraßen durchschneiden unschön den Stadtkern genauso wie die Eisenbahnlinie das Phönixviertel und den Stadtkern vom Hafen trennt.
Trotz der noch ausstehenden Sanierungen und Entwicklungen gibt es in
Harburg seit eh und je viel zu entdecken. Allem voran das Harburger Rathaus,
den Publikumsmagnet Lämmertwiete und dazwischen viele Kleinodien.
Alles in allem ist Harburg ein Besuch wert, und es bleibt spannend, wie sich
dieser Stadtteil entwickelt. Sollte es im Rahmen der Stadtentwicklung gelingen, den
Einzelhandel abseits des Phönixcenters wieder attraktiver zu gestalten,
die Sehenswürdigkeiten angenehmer miteinander zu Verbinden, werden diese
Erkenntnis vielleicht zukünftig mehr Hamburger und Touristen machen.
Harburger Schloss
Wilhelmsburg
Ansichtskarten von Harburg
Go-Gruppe Harburg
KulturwerkstattHarburg e.V.
Stadtportal Harburg-Online
Stadtportal die Harburger
Stadtportal Harburg.net
Harburger
Schützengilde v. 1528 (Harburger Vogelschießen)